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Krebs – Prävention und Früherkennung

Ein Drittel aller Krebs-Erkrankungen könnte durch Verhaltensänderung und Risikovermeidung verhindert werden. Nachfolgend sind die von der European Code Against Cancer empfohlenen wichtigsten Massnahmen zur Reduktion des Krebs-Risikos:

  • Nicht rauchen
  • Ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse und Früchten
  • Regelmässig und viel Bewegung
  • konsequenter Sonnenschutz
  • wenig Alkohol
  • Schädliche Umwelteinflässe meiden (z.B. Asbest, Dioxine etc)

Krebs-Früherkennung

Die Früherkennung kann keinen Krebs verhindern. Doch je früher eine Krebserkrankung entdeckt wird, umso besser sind im Allgemeinen die Überlebenschancen. Es besteht bei einigen Krebsarten eine genetische Vorbelastung. Das heisst ist einer ihrer nächsten Familienangehörigen erkrankt, besteht für Sie möglicherweise ein erhöhtes Risiko. Doch welche Untersuchungen für welche Krebsarten sind sinnvoll? Wir empfehlen untenstehende Krebsfrüherkennungsmassnahmen.

Bei Fragen kontaktieren Sie Ihren Hausarzt. Er berät sie über die notwendigen Untersuchungen. Untenstehende Zahlen beziehen sich auf die Schweizer Bevölkerung.

Brust-Krebs

Brust-Krebs ist die häufigste Krebsart und Krebstodesursache bei Frauen in der Schweiz. Täglich erkranken 15 Frauen an Brust-Krebs und jährlich sterben 1400 Personan in der Schweiz an der Erkrankung. Unter den erkrankten Frauen sind rund 80% über 50 jährig. Männer erkranken selten daran.

Das können Sie tun:

  • Erkundigen Sie sich, ob nahe Verwandte an Brust-Krebs erkrankt sind. Das ist ein Zeichen für ein erhöhtes Risiko selbst an Brust-Krebs zu erkranken.
  • Die Mammographie wird allen Frauen ab 50 Jahren alle 2 Jahre empfohlen
  • Untersuchen Sie Ihre Brust regelmässig selbst nach knotigen Verhärtungen.

Darm-Krebs

Darmkrebs ist die dritthäufigste Krebserkrankung und zweithäufigste Krebstodesursache.
Jährlich sterben 1700 Menschen in der Schweiz. Die Diagnose wird bei 4100 Menschen pro Jahr in der Schweiz gestellt. Darmkrebs entsteht meist aus gutartigen Wucherungen der Schleimhaut, auch Polypen genannt.

Das können Sie tun:

  • Kontaktieren Sie einen Arzt bei folgenden Symptomen: Blut im Stuhl, unklarer Gewichtsverlust, anhaltende Beschwerden beim Stuhlgang (z.B. Stuhldrang ohne absetzen zu können), anhaltende Bauchschmerzen, Veränderung von Stuhlgewohnheiten
  • Jährlicher „Blut-im-Stuhl-Test“ beim Hausarzt
  • Ab 50 Jahren Darmspiegelung (=Koloskopie) beim Magen-Darm-Spezialist (Gastroenterologe). Dabei können Polypen und kleine Tumore direkt entfernt werden.

Gebärmutterhals-Krebs

Jährlich wird bei 5000 Frauen eine Krebsvorstufe festgestellt. Dank landesweiten Präventivmassnahmen und somit etablierter Früherkennung und Therapieverfahren (Konisation) erkranken jährlich weniger als 250 Frauen an Gebärmutterhalskrebs. Fast bei allen Gebärmutterhalskrebserkrankten liegt eine Infektion mit HPV (Humanes Papilloma Virus) vor. Diese werden in der Regel sexuell übertragen.

Das können Sie tun:

  • Impfung gegen HPV (Gardasil® oder Cervarix®) im Alter zwischen 11-26 Jahren
  • Regelmässiger Krebsabstrich bei der Frauenärztin (anfangs jährlich, danach alle 3 Jahre)
  • Gebrauch von Kondomen bei sexuellem Kontakt

Haut-Krebs

Es gibt verschiedene Formen. Die gefährlichste ist das Melanom und wird schwarzer Hautkrebs genannt. In der Schweiz erkranken jährlich 2400 Menschen einem Melanom. 300 Personen sterben daran.
Häufger, aber weniger gefährlich sind das Spinaliom und das Basaliom. Pro Jahr werden bei ca 25’000 ein Basaliom  oder Spinaliom diagnostiziert. Hauptursache von Hautkrebs ist UV-Strahlung.

Das können Sie tun:

  • Konsequenter Sonnenschutz (Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor, Sonnenhut, Aufenthalt im Schatten, Mittagssonne meiden)
  • Sonnenbrand (= Sonnenbedingte Hautschädigung) vermeiden: Risiko für heller Hauttyp und Kinder
  • Nicht ins Solarium
  • Auffällige „Muttermale“ mittels ABCDE-Regel kontrollieren und Auffälligkeiten einem Arzt zeigen.
    • A = Asymmetrie
    • B = Begrenzung
    • C = Colorit (Farbe)
    • D = Durchmesser (Grösse)
    • E = Erhaben

Lungen-Krebs

Jährlich erkranken 3700 Menschen an Lungenkrebs. 2900 Menschen sterben daran. 90% der Erkrankung werden durch Tabakrauch ausgelöst; auch durch Passivrauchen. Andere Risikofaktoren sind Feinstaub, Asbest, Radon, Arsen, Teer, Russ. Mögliche Symptome sind allgemeiner Kräftezerfall und Müdigkeit, ungewollter Gewichtsverlust, chronischer Husten mit Auswurf, Atembeschwerden. Einige Lungenkrebsarten scheinen ein familiäre Häufung zu zeigen.

Das können Sie tun:

  • Hören Sie auf zu rauchen. Zigaretten-Reduktion ist keine Alternative!
  • Vermeiden Sie Tabakrauch in der Nähe von Kindern

Prostata-Krebs

Häufigste Krebsart bei Männern mit jährlich 6000 Erkrankten. 1300 Männer sterben an Prostatakrebs. Grundsätzlich wächst ein Prostatakrebs sehr langsam.

Das können Sie tun:

  • Haben Sie Prostatakrebs in der Familie? Dann lassen Sie sich regelmässig untersuchen.
  • Ab 50 Jahren sind regelmässige Untersuchungen empfohlen
  • Digital-rektale Untersuchung
  • Messung des PSA-Wert (Prostata-spezifisches Antigen)

Leider bestehen häufig falsch hohe PSA Werte zum Beispiel durch Entzündungen, Prostatavergrösserung, längere Velofahrt oder Geschlechtsverkehr bis 2 Tage vor der Untersuchung. Eine systemisches Früherkennungsprogramm wird im Gegensatz zu früher nicht mehr empfohlen. Trotzdem können oben genannte Untersuchungen bei richtiger Interpretation eine Unterstützung sein. Lassen Sie sich von Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt beraten.

Für mehr Informationen folgenden Sie diesen Links:

Mit bestem Dank an folgende Experten für die fachliche Mitarbeit:

  • Dr. med. Monika Jermann, FMH Fachärztin für Onkologie, Zürich www.onkologie-praxis.ch
  • Dr. med. Martin Wilhelmi, FMH Facharzt für Gastroenterologie, Zürich www.central-praxis.ch
  • Dr. med. The Phuoc Truong, ACAMED Ärztezentren
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