Hirnschlag (=Schlaganfall, Cerebrovaskulärer Insult)
Der cerebrovaskuläre Insult ist in Industrienationen die dritthäufigste Todesursache und die häufigste Ursache für bleibende Behinderung im Erwachsenenalter, sowie die zweithäufigste Ursache für Demenz. In der Schweiz erkranken jährlich rund 16’000 Personen. Weltweit erkranken jährlich 15 Millionen Menschen.
Ursache und Symptome von Hirnschlag/Schlaganfall/Cerebrovaskulärer Insult
In 85% der Fälle wird ein Hirnschlag durch eine Ischämie, einem plötzlichen Verschluss eines hirnversorgenden Blutgefässes ausgelöst, in 15% durch eine Hirnblutung (Hämorrhagie).
Wie beim Herzinfarkt sind auch beim Hirnschlag die gleichen kardiovaskulären Risikofaktoren verantwortlich wie Rauchen/Nikotin, Bluthochdruck, hohes Cholesterin, Diabetes, positive Familienanamnese (Verwandte 1. Grades mit Hirnschlag) und das Alter. Zudem können unbehandelte Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern/Vorhofflattern oder selten auch Tumoren einen Hirnschlag auslösen. Vorzeichen für einen Hirnschlag kommen leider nur bei jedem 5. Fall in Form einer sogenannten TIA oder Transient Ischämischen Attacke mit denselben, aber weniger als 24 Stunden andauernden neurologischen Störung wie beim Hirnschlag wie z.B. Gesichtslähmung, einseitige Lähmung oder Gefühlsstörung, Sprechstörungen, Sehstörung, aussergewöhnlich starke Kopfschmerzen, Schwindelattacke. Diese Fälle sollten daher unverzüglich und sorgfältig abgeklärt und behandelt werden.
Time is brain – Jede Minute zählt
Je schneller bei Verdacht eine Untersuchung und Behandlung in einem dafür spezialisierten Spital („stroke unit“) durchgeführt wird, umso grösser ist die Ueberlebenschance. Daher zählt jede Minute. Wie man die Zeichen eines Hirnschlags erkennen kann und vieles mehr zeigt folgendes Kurz-Video (auf englisch). Falls Sie also den Verdacht auf einen Hirnschlag bei einem Angehörigen haben sollten, zögern Sie nicht und alarmieren Sie umgehend die Ambulanz mittels TEL 144.
Prognose und Rehabilitation
Ein Drittel aller Patienten mit Hirnschlag sterben, ein weiterer Drittel hat bleibende Schäden und ein weiterer Drittel schafft eine vollständige Genesung innert mehreren Monaten. Wichtig ist eine interdisziplinäre Nachbehandlung durch ein erfahrenes Team von Ärzten und Therapeuten wie z.B. Neurologen, Hausärzten, Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, allenfalls auch Ernährungsberater und Sozialarbeiter.
Mehr Informationen:
Unsere Hausärzte beraten Sie zu diesem Thema.
http://www.swissneuro.ch/schlaganfall
http://www.fragile.ch/hirnverletzung/ursachen/schlaganfall/zahlen-fakten/